(Progressive rock/Krautrock/Electronic) [CD] Tomzack - Für Ihn gab es nirgends ein Grab mit Blumen - 2010, FLAC (image+.cue), lossless

"Bei aller Freude am Experiment verlieren sich Tomzack nie in den verlockenden Labyrinthen des psychedelischen Freak-outs. Noise-Guru Guido Lucas tut sich für eine Woche mit ein paar Freunden, darunter Krautrock-Legende Damo Suzuki, zusammen. Täglich komponiert man einen Song, der ohne große Proben und bar jeglicher Overdubs noch am selben Tag live eingespielt und abgemischt wird. Das liest sich ein wenig nach hippiesk musiktherapeutischem Selbsterfahrungstrip mit konzeptkünstlerischem Überbau, doch gerade die Beschränkungen und der daraus resultierende Zwang zur Spontaneität und Unmittelbarkeit taten der Kreativität der Beteiligten spürbar gut. Leicht angezerrter, gerne auch kosmisch knispelnder Krautnoise geht in sphärischen Electrokaskaden auf, stets geerdet durch überraschend stringente Songstrukturen. Denn bei aller Freude am Experiment verlieren sich Tomzack nie in den verlockenden Labyrinthen des psychedelischen Freak-outs. Vielmehr bereitet das Resultat auch ohne Psilocybin im Hirn beim Hören ähnlich upliftenden Genuss, wie ihn die Musiker bei der Arbeit verspürt haben mögen. Und ein solches Resultat ist bei derlei Projekten rar und kostbar."
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"Wenn ein Riese aus dem Roman „Der Spa­zier­gang“ bei der Namens­ge­bung einer Band Pate steht, dann kann man etwas erwar­ten. Auch wenn das Blunoise Label eine neue Band unter Ver­trag nimmt, ist es span­nend, man weiß nicht genau, was einen erwar­tet. Nur soviel, es sind immer kleine Her­aus­for­de­run­gen. Tom­zack ist nun der Riese und auch ein neuer Act im Blunoise Verbund. Auch diese machen Musik, die man auch nicht neben­bei hören kann. Man muss eine gewisse Freude an Expe­ri­men­ten in der Musik haben. Aber irgend­wie fal­len Tom­zack ein wenig aus dem Rah­men der bis­he­ri­gen Bands. Dies­mal wer­den keine Mau­ern aus Lärm auf­ge­baut, und auch Krach wird hier nicht so eupho­risch zelebriert. Man sucht die Wege irgendwo zwi­schen dyna­mi­schen post­pun­ki­gen Momen­ten, die sogar tanz­wü­tige Gitar­ren­spie­ler zur Bewe­gung anstif­ten, aber auch Horrorfilm‐ Spannungsbauten wie beim Schluss­song „Damon­nacht“. Die­ser Song ist elf Minu­ten lang und eine Mischung aus Klang­ar­bei­ten und Ambient‐ Momenten, die aber auch jede Menge cine­as­ti­schen Blu­tes in sich haben.Aber sie schaf­fen auch den Husa­ren­ritt, ori­en­ta­li­sche Worldmusic‐ Momente mit Krau­t­rock zu ver­bin­den und darum noch eine Schleife aus Groove zu bin­den. „Für ihn gab es nir­gends ein Grab mit Blu­men“ ist für Blunoise‐ Verhältnisse in sich ruhend und recht elek­tro­nisch gera­ten, aber mutig wie gewohnt. Was diese Platte auch sym­pa­thisch macht, ist neben dem Album­ti­tel die Tat­sa­che, dass die Songs nach Wochen­ta­gen beti­telt wur­den. Da es acht Songs sind, hat man den letz­ten Song eben „Damo­nacht“ getauft. Eben­falls sollte man erwäh­nen, dass Tom­zack eine Art Super­group ist, denn neben Guido Lucas ist auch Damo Suzuki von Can vertreten."

Alfonso Alfonso - guitar
Georg Brenner - guitar, keyboard, vocal
Guido Lucas - bass
Jens Kuchenthal - drums
Jorg A. Schneider - additional drums
Damo Suzuki - vocal